Die Geschichte des "Lebensraums"

Wie alles begann

Der damalige Eigentümer des heutigen Areals des «Lebensraums» suchte nach einer geeigneten Form, um die Parzelle von 6720 Quadratmetern zwischen der Siedlung Unter-Grundhof und der Reuss für die Natur und soziale und verantwortungsbewusste Entfaltung zu erhalten.

 

Zugleich war im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Schweiz im Jahr 1991 ein Projekt aufgegleist worden mit dem Ziel, dass zeitgemässe Übergangsräume zwischen Siedlungen und Landschaft geschaffen werden sollen. Die damalige Stiftung Ökozentrum Schattweid (heute Ecovia GmbH) war mit der Konkretisierung beauftragt und suchte das entsprechende Land.

 

So fand man sich zusammen, das heutige Konzept begann zu wachsen.

Im Eilflug durch die Jahre

 

vor 1991

Auf dem Areal des heutigen «Lebensraum» weiden Kühe und es gibt Obstbäume. Die Parzelle im Under Grundhof ist zukünftiges Bauland: Es liegt in der Wohnzone.

 

1991

Der Verein «Lebensraum schaffen im Unterdorf Emmen» wird gegründet.  Bewohnerinnen und Bewohner der benachbarten, ebenfalls im Entstehen begriffenen Siedlung Unter-Grundhof, Nachbarinnen und Nachbarn und NachbarInnen und Eigentümer tragen ihre Visionen und Wünsche zusammen. Auf basisdemokratischem Weg entstehen das  Rahmenkonzept und die Vereinsstatuten.

 

1993

Der Eigentümer lässt die Parzelle von der Wohn- in die Grünzone rückzonen, er nimmt für die Ermöglichung des «Lebensraums» eine grosse Wertminderung in Kauf. Der Pächter zieht sich zurück.

Der «Gschichtewage» findet ein neues Zuhause im «Lebensraum». Der «Gschichtewage» ist heute der mobile Arbeitsplatz der Geschichtenerzählerin Claude Kuijer.

 

1994

Die neue Interessengruppe Obstbaumgarten pflanzt 18 Hochstammbäume mit köstlichen alten Sorten.

Das Ballspielfeld und mehrere Hecken mit einheimischen Sträuchern werden angelegt.

 

1995

Die Interessengruppe Gartenbau findet zusammen.

Der halbrunde «Bananenhügel» wird aufgeschüttet. Er fasst die Feuerstelle auf drei Seiten ein.

Fünf Linden werden als Baumgruppe gepflanzt, es entsteht ein Landschaftsgarten für Kinder. 20 Kinder beteiligen sich. Das Projekt ebbt mit der Zeit ab.

 

1996

Die gemeinsame Gartenanlage wird in Form eines Mandalas verwirklicht. Sie bietet Gartenparzellen für Bewohner und Bewohnerinnen umliegender Häuser an.

In der Zwischenzeit sind auch einige Trockenmauern, Asthaufen und viele bunte, blühende Nischen entstanden. Der Übergang zu angrenzenden Parzellen der Siedlung Uner-Grundhof werden kreativ und vielfältig gestaltet.

 

1998

Das Hühnergehege der «Hühnercholchose» genannten Interessengruppe entsteht im «Lebensraum».

 

1999

Impulsveranstaltung Permakultur mit Kurt Forster. In der Folge entsteht mit viel Elan das Projekt «Permakulturhaus». Diverse informative und kulturelle Rahmenveranstaltungen finden Anklang. Das Projekt wird jedoch nicht umgesetzt.

 

2001

Die Interessengruppe «Schafhaltung» bringt die ersten vier Schafe in den «Lebensraum».

 

2003

Die Ursprungsidee eines parzellenübergreifenden Lebensraumes kommt von aussen zu uns zurück: Im benachbarten Reussschachen entsteht die Auenzone.

 

2005

Durch die grosszügige Schenkung des Eigentümers wird der Verein Besitzer der «Lebensraum»-Parzelle.

 

2007

Ein wichtiges Projekt wird vorgestellt: Die Ställe der Hühner und Schafe sowie Platz für die Gerätschaften und Vorräte sollen in einem Ökonomiegebäude Platz finden.

 

2008

Das Ökonomiegebäude mit neuen Stallungen für die Schafe und die Hühner wird in Freiwilligenarbeit erstellt.

 

2013

Im Lindengarten stellen zwei Freizeit-Imker erste Bienenkästen auf. Ab jetzt gibt es Honig vom «Lebensraum».

 

Seit 2014

Das Projekt Hochwasserschutz und Renaturierung Reuss des Kantons Luzern tangiert auch den «Lebensraum». Über Jahre hinweg beschäftigt sich der Verein Lebensraum mit den Auswirkungen in Sitzungen und mit Einsprachen und Einspracheverhandlungen.